How-To Komplettanleitung: DEEP WORK

Das Gehirn reagiert auf Rituale: der Kaffe am frühen Morgen, der gleiche Sitzplatz im bekannten Restaurant, das Feierabendbier.

Wenn man eine Sache immer wieder in gleicher Form oder zum gleichen Zeitpunkt tut, erkennt das Gehirn ein Muster und entwickelt diesbezüglich eine Erwartungshaltung.

Rituale sind meistens positiv. Es sind Tätigkeiten, die glücklich machen oder entspannen. Das positive Feedback verstärkt diese neuronale Vernetzung und irgendwann, spürt man entweder ein Verlangen nach diesem Ritual (Kaffe am Morgen) oder man fühlt sich angetrieben, die nächste, geplante Arbeit in Angriff zu nehmen. Ein Beispiel hierfür ist die Arbeit an einem aufgeräumten Schreibtisch: Wenn man das Vorgehen entwickelt hat, vor der Arbeit immer den Schreibtisch aufzuräumen, wird ein aufgeräumter Schreibtisch das Gehirn dazu triggern, mit der Arbeit anzufangen.

Wie lange soll die Deep Work Phase sein? Welche Dauer der Deep Work Phase ist realistisch? Diese zwei Angaben können eventuell unterschiedlich sein, da die Zeit die man bräuchte nicht unbedingt der Zeit entspricht, die man tatsächlich hat.

Wo und wann wollen Sie arbeiten?

Werden Sie Hunger bekommen? Haben Sie genug Wasser?

Stimmen die Lichtverhältnisse? Die Temperatur? Fühlen Sie sich wohl?

Sind die Arbeitsmitteln vorhanden?

Wir empfehlen immer etwas dabei zu haben, um eventuelle Fragen oder Aufgaben aufzuschreiben, die Sie mit anderen besprechen müssen. Lassen Sie nicht zu, dass diese Ihre Deep Work Phase unterbrechen!

Woran werden Sie arbeiten?

Welche Ziele haben Sie?

Was ist wichtig? Was ist dringend? Was ist nötig?

Welche Ablenkungen stehen in Ihrem Raum? Diese sind oft Emails, Handynachrichten, Anrufe, Messengers, soziale Netzwerke, Arbeitskollegen. All dies sollte soweit wie möglich reduziert werden.
Sie könnten schon im Vorfeld ankündigen, dass Sie für die nächste Zeit nicht erreichbar sind, oder erst ab einer bestimmten Uhrzeit. Das Handy könnte in Flugmodus und alle unnötigen Programme auf dem Laptop geschlossen bleiben.
Es gibt eine extreme Art der Abschottung, eine klösterliche Philosophie, bei der Sie nichts bei sich haben außer ein blanko Blatt und einen Stift. Diese Art ist besonders effektiv, wenn man kreativ arbeiten oder eine tiefgründige Reise zum eigenen Ich unternehmen möchte.

Nach jeder Phase sollten Sie sich fragen, ob diese erfolgreich war. Erfolg misst man nicht unbedingt am unmittelbaren Ergebnis, sondern u.a. daran, ob die Vorgangsweise langfristig einsetzbar ist, ob man sich dabei wohl gefühlt hat und ob irgendwelche Veränderungen zustande gekommen sind.

Was würden Sie nächstes Mal anders machen?

Wie können Sie diese Methide zugänglicher machen, damit Sie sie womöglich öfters in Ihrem Alltag integrieren können?

Was hat nicht gut geklappt?

Es kann einiger Zeit bedürfen, die eigene Deep Work Strategie zu finden aber dann wird sie zu einem mächtigen Tool um produktiver zu sein und weniger Stress zu empfinden.

Wenn ihre Deep Work Phase arbeitsbezogen ist, sollte sie in die Arbeitszeit integriert werden.

Manche Menschen werden Ihre Unerreichbarkeit während der Deep Work Phasen nicht verstehen oder unterstützen.
Das müssen sie auch nicht, Hauptsache sie respektieren sie.

Scheuen Sie sich nicht Grenzen zu setzen. Entweder bei Ihren Arbeitskollegen und Familienmitglieder oder bei sich selbst, wenn es darum geht, keine Überstunden zu machen und die Freizeit, Freizeit sein zu lassen.